Diese Website verwendet Cookies. Warum wir Cookies einsetzen und wie Sie diese deaktivieren können, erfahren Sie unter Datenschutz.
Zum Hauptinhalt springen

Katze lugt aus dem Sack

Neues in Sachen Burg Eisenhardt / Von Olaf Präger

In einem Anfang August auf www.dielinke-belzig.de veröffentlichten Aufsatz, in der MAZ zu großen Teilen am 12. August als Leserbrief erschienen, polemisierte ich darüber, dass die BECH GmbH als Betreiber einer Gastronomie- und Hotelanlage eigentlich "besonderes Interesse haben (müsste), mit seinem Konzept an die Öffentlichkeit zu gehen, Kontakte und Kooperationen zu suchen." Und schlussfolgerte, "hier ging es wohl eher darum, Pfründe zu sichern. Der Kundenstamm, von dem die BECH hauptsächlich leben wird, ist ihr bereits bekannt und ggf. sogar zugesichert."

Am 21.08. nun erschien auf www.prcenter.de tatsächlich ein Hinweis darauf, dass die Vermutung nicht aus der Luft gegriffen ist. Veröffentlicht wurde der Artikel "Burg Eisenhardt in Belzig/Brandenburg: Netzwerkbrücke nach China und Asien" vom "German Global Trade Forum Berlin".

Demnach entwickelt sich die Burg nach Plänen der "Burg Eisenhardt Congress und Hotel GmbH" zu einem internationalen Kongresstandort mit einem Schwerpunkt "China und Asien". "Aktive(n) Vernetzung der Region mit den dynamischen Wachstumsregionen der Welt in Asien" ist das Ziel.
Der Standort Belzig soll sich laut Artikel zukünftig zu einer "Begegnungsstätte des Wirtschaftsverkehrs zwischen „Berlin-Brandenburg-Bangkok und Beijing-Belzig" entwickeln.
Im Rahmen des 46. Burg- und 11. Altstadtsommerfests der Stadt Belzig will die BECH GmbH am 29.08.2009 die Errichtung der Netzwerkluftbrücke "B-Connection" feiern. Träger und Unterstützer dieses Projektansatzes sind laut Artikel auf www.prcenter.de neben dem "German Global Trade Forum Berlin" u.a. Trempel & Associates und die in Beijing ansässige Jiuhuan Corp., dessen Geschäftsführer Dr. Peter Merker zugleich die Repräsentanz des Forums in China vertritt." Weiter heißt es dort: "Aus Anlaß der Burgwoche veranstaltet das Forum auf der Burg einen Empfang für das Diplomatische Corps, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und die Projektträger der deutsch-chinesischen Kultur- und Wirtschaftsbeziehungen. Ein 'Chinesischer Hof' präsentiert 'Tradition und Moderne Chinas'. "

Eigentlich ist nichts dagegen einzuwenden. Die das Burghotel und das Kongresszentrum besuchen werden sind auch Gäste. Aber: Wir sind im Internet - leider erst kurz nach dem Vertragsabschluss zwischen der Stadt und der BECH - auf einen Teilnehmerkatalog einer Messe in der chinesischen Stadt Harbin gestoßen, die bereits Mitte Juni, also vor dem Vertragsabschluss, stattgefunden hat. Vorgestellt hat sich darin die Jiuhuan Co. Ltd., die laut eigenen Angaben "mehrheitlich an dem Berliner Unternehmen Intakt Geschäftsfeld Entwicklungs GmbH beteiligt (ist)". Weiter heißt es dort: "Auf der Burg Belzig ensteht im Brandeburgischen eine multifunktionale Plattform für den Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturaustausch mit Hotel- und Gaststättenbetrieb, Konferenz- und Veranstaltungsbereich sowie einem deutsch-chinesischen Kompetenzzentrum." Eine Internetseite der Jiuhuan Co. Ltd. mit diesem Text existierte ebenfalls vor dem Vertragsabschluss, ist aber inzwischen nur über den Google Cache erreichbar.
Es mag jetzt jeder selbst einschätzen, ob es seriös ist, vor Abschluss des Vertrages, sogar vor der Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung, wie eben geschildert in der Öffentlichkeit aufzutreten.

Es ist ja möglich, dass es in der Belziger Stadtverordnetenversammlung Widerstände gegeben hätte, wäre die BECH GmbH offen mit ihrem Vorhaben umgegangen. Eines der befürchteten Argumente hätte vielleicht sein können, dass ein solches Vorhaben nicht dem Tourismuskonzept der Stadt und der Region, nicht dem regionalen Charakter entspräche.
Vielleicht hätte es Gegenstimmen gegen einen Vertrag mit diesem Hintergrund gegeben. Sei es wie es sei, es gab diesen Widerstand und Gegenstimmen, sogar eine Demonstration, auch mit der Gemeinhaltungspolitik der Herren Dr. Merker, Hedt und Pannwitz. Letzteren darf man wohl getrost dazuzählen, trotz ständiger Dementis des Intakt-Geschäftsführers.
Es ist uns bekannt, dass von Seiten der BECH Informationen über das Projekt je nach Gesprächspartner oder Entscheidungsgremium selektiert wurden. Völlig unverständlich ist uns, warum selbst die Stadtverwaltung und die Bürgermeisterin Frau Klabunde über diese doch grundlegenden Fakten im Unklaren gelassen wurden.
Warum eigentlich? Welche Art von Geschäften will man auf der Burg eigentlich aushandeln?

Olaf Präger
Stadtverordneter
Fraktion Die LINKE.


Interessante Internetseiten

Artikel auf maerkischeallgemeine.de am 27.08.09
Artikel auf maerkischeallgemeine.de am 26.08.09
Artikel auf http://www.prcenter.de/
Artikel über Cache (Gesellschaft Jiuhuan Co. Ltd.)
Teilnehmerkatalog der Harbin-Messe