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Entbindungsstation in Bad Belzig endgültig zu

Krankenkassen war die kleine Geburtshilfe seit langem Dorn im Auge

Notfall-Set für schwangere Flämingerinnen. Wird, was vor Monaten noch Demo-Satire war nun bittere Realität? / Foto: Präger

Dr.med. Peter Ledwon, Chefarzt der Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Brandenburger Klinikums hat unter Berufung auf die Geschäftsführerin des Klinikums Gabriele Wolter Mittwoch etwa um 11 Uhr über Facebook mitgeteilt, dass während der Brandenburger Krankenhausplanungskonferenz der Beschluss gefasst wurde, die Geburtsstation in Bad Belzig endgültig zu schließen.

Über das Maß der Ignoranz und Kaltschnäuzigkeit äußerte sich Dr. Ledwon bestürzt.

Verantwortlich für die Schließung machte er insbesondere die im Hintergrund wirkenden Krankenkassen, die "über Finanzierungszusagen oder- Verweigerungen alle Entscheider in den Krankenhäusern in der Hand haben und denen die kleine Geburtshilfe schon seit vielen Jahren ein Dorn im Auge war."

Als Kardinalfehler des Ministeriums in dieser Angelegenheit bezeichnet er die vorschnelle Rücknahme des Versorgungsauftrags. Diese Entscheidung als Fehler einzugestehen, sie zurückzunehmen und die Verantwortung wieder dahin zurückzugeben, wo sie hingehört, nämlich an die Träger des Bad Belziger Krankenhauses, hätte von Größe gezeugt.

Die Ministerin Diana Golze (LINKE) musste nun "das Votum der Krankenhauskonferenz schweren Herzens zur Kenntnis nehmen" und bedauert die endgültige Entscheidung, so ein Zitat aus einer Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums. Der Versuch eines alternativen Konzeptes sei leider gescheitert, da sich die beteiligten Häuser nicht einigen konnten. "Wir können sie nicht zwingen." Das Ministerium erwarte nun, dass das "Konzept für geburtshilfliche Notfälle im Interesse der Sicherheit von Mutter und Kind konsequent umgesetzt wird.“

Noch am Dienstag haben die beiden Geschäftsführer Gabriele Wolter (Städtisches Klinikum Brandenburg) und Steffen Grebner ("Ernst von Bergmann"-Krankenhaus Bad Belzig) über die Kooperationsmöglichkeiten der beiden Kliniken verhandelt, freilich ohne sich einigen zu können. Auf Bedingungen, die Grebner stellte, konnte und wollte das Haus in Brandenburg/Havel nicht eingehen. Er bestand darauf, dass die Ärzte auf der Grundlage eines zweiten Arbeitsverhältnisses im Krankenhaus Bad Belzig arbeiten. Doch "alles, was die Zusammenarbeit beträfe", so der Chefarzt der Geburtsstation in Brandenburg/Havel, ließe sich über den Personalgestellungsvertrag regeln. Zudem bezeichnete er Grebners Forderungen nach Kinderarztstellen als absurd hoch.

"Wir haben ein gutes Angebot abgegeben, das ausgewogen ökonomische und fachlich-qualitative Aspekte berücksichtigt. Mehr können und wollen wir auch nicht leisten. Wir sind nicht Bittsteller, sondern wollten helfen."

 

Landeskrankenhauskonferenz - Geburtshilfe-Versorgung in Brandenburg auch in Zukunft flächendeckend gesichert
Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums

Geburt-Station Bad Belzig wird geschlossen
Brandenburgs Gesundheitsministerin Diana Golze gibt Entscheidung bekannt / MAZ vom 18.06.

Aus für die Geburtsstation
Die Landeskrankenhauskonferenz beschloss die endgültige Schließung der umkämpften Geburtsstation in Bad Belzig / ND vom 18.06.

 


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