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Rettungsschirm für alle Jugendherbergen in Deutschland – jetzt!

Foto: Pixabay.com

Seit Mitte März sind sämtliche Jugendherbergen in Deutschland nach behördlicher Anordnung geschlossen und dadurch in wirtschaftliche Notlagen gekommen. Es droht der „unwiderrufliche Verlust von Orten der außerschulischen Bildungsarbeit, der interkulturellen und inklusiven Begegnung“ appelliert das Deutsche Jugendherbergswerk.

Eine Stornierung fast aller bestehenden Buchungen, der maximale Rückgang von Neubuchungen und damit der Verlust der Möglichkeit der Erwirtschaftung von Umsatz einerseits – laufende Kosten und Verpflichtungen andererseits haben alle Landesverbände in massive wirtschaftliche Notlagen gebracht. Ein bundesweiter Schutzschirm, Sonderkredite bzw. Liquiditätshilfen oder direkte finanzielle Unterstützungsleistungen greifen für die Mehrzahl der Jugendherbergen in Deutschland nicht, weil die Jugendherbergen bislang nur in drei Bundesländern in ihrem Status als gemeinnützige Bildungs- und Beherbergungsbetriebe in den entsprechenden Programmen berücksichtigt werden.

Wir fordern deshalb zur Unterzeichnung der Petition auf, die sich an politische Entscheidungsträger auf kommunaler, Landes- und Bundesebene richtet.
Wir sind sozial relevant!

Wir appellieren an Bürgermeister*innen, Landrät*innen, Landtags- und Bundestagsabgeordnete sowie an die Spitzen der Landesministerien, in deren Wirkungsbereich die Jugendherbergen fallen:

  • Setzen Sie sich persönlich auf allen Ihnen zur Verfügung stehenden politischen, wirtschaftlichen und medialen Handlungsebenen für eine schnelle und wirksame Verhinderung des Zerfalls des Deutschen Jugendherbergswerks und seiner Landesverbände ein!
  • Tragen Sie umgehend dafür Sorge, dass die Jugendherbergen in Deutschland flächendeckend durch staatliche Rettungsmaßnahmen in ihrem Fortbestand gesichert werden!
  • Verhindern Sie die die endgültige Schließung von Jugendherbergen, die in den zurückliegenden 111 Jahren erfolgreiche Strukturen wirksamer Bildungsarbeit aufgebaut haben und wertvolle Lern- und Begegnungsorte sind!
  • Unterstützen Sie unsere Forderung: Wir sind sozial relevant!

 

Hintergrund:

Wir sind sozial relevant! Seit 111 Jahren stehen die Jugendherbergen für einen gemeinwohl-orientierten Wertekanon, der sich im Slogan „Gemeinschaft erleben“ wiederfindet. Weltoffenheit und gegenseitiger Respekt – Partizipation zur Stärkung der eigenen Persönlichkeit und ehrenamtliches Engagement für das demokratische Gemeinwesen: diese Ursprungsidee der Jugendherbergsbewegung trägt bis in unsere Zeit und fasziniert heute bundesweit fast 2,5 Millionen Mitglieder im Deutschen Jugendherbergswerk. Dieser essentielle Teil der Zivilgesellschaft droht zu zerfallen.

Wir sind sozial relevant! Gemeinsames Lernen, Austausch und Kommunikation, unvergessliche Freizeit- und Naturerlebnisse werden in den kommenden Monaten und Jahren nicht nur notwendig sein, sondern auch eine enorme Nachfrage unter unseren Mitgliedern erfahren. Nach übereinstimmender Einschätzung der politischen Spitzen wird das Deutsche Jugendherbergswerk mit seinen Häusern und inhaltlichen Angeboten gerade in dieser Situation unverzichtbarer Teil der demokratischen Gesellschaft sein. Ein wirtschaftliches Überleben ist jedoch derzeit höchst fraglich, sollten nicht unmittelbar bundesweit und für alle Landesverbände Hilfen des Staates greifen.
Im Falle einer endgültigen Schließung der überwiegenden Zahl unserer Häuser würde darüber hinaus die Wirtschaftskraft in den Regionen, in denen Jugendherbergen ansässig sind, erhebliche Einbußen erleiden. Eine Studie der Tourismusberatungsagentur dwif-Consulting hatte ergeben, dass jeder Euro, der von einem Gast einer Jugendherberge ausgegeben wird, etwa drei Euro zusätzlichen Umsatz für die lokale/regionale Wirtschaft generiert. Zum finanziellen Fiasko im betroffenen Haus käme eine Schwächung der Wirtschaft vor Ort. Denn: Wir sind sozial und wirtschaftlich relevant!

Bereits in den nächsten Wochen wird der Zeitpunkt erreicht sein, dass die Jugendherbergen in den Landesverbänden, für die bislang noch keine Hilfszusagen vorliegen, ihre laufenden Verpflichtungen nicht mehr aus der eigenen wirtschaftlichen Tätigkeit decken können. Es droht damit die endgültige Schließung der betroffenen Häuser. Damit verbunden ist der unwiderrufliche Verlust von Orten der außerschulischen Bildungsarbeit, der interkulturellen und inklusiven Begegnung und von einzigartigen Freizeithäusern für Kinder, Jugendliche, Familie, Schulklassen und Gruppen.

#RETTETJugendherbergen

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