Breite Gegenwehr gegen Nazi-Kundgebung
Vertreter von Parteien, Vereinen, den Kirchen und viele Jugendliche ließen Rechte kaum zu Wort kommen
Wiederholt rief der NPD-Kreisverband Havel-Nuthe zu Sonntag zu einer Kundgebung nach Bad Belzig. Denn bereits für Januar meldete die rechtsextremistische Partei eine Kundgebung auf dem Markstplatz an. Damals stellten sich den 15 Rechten etwa 50-60 Gegendemonstranten entgegen. Diesmal meldeten sie ihre Kundgebung sehr kurzfristig an und ließen sie im Stadtteil Klinkengrund geschehen. Dennoch funktionierte die Gegenwehr: Mehr als 80 Menschen kamen und ließen den Redner auf der anderen Seite kaum zu Worte kommen. Die Bürgermeisterin Hannelore Klabunde und der Verein Belziger Forum, Betreiber des Infocafé "Der Winkel", riefen die Bürgerinnen und Bürger zur Gegenaktion auf. Und so standen SPD, LINKE, Grüne und FDP, Menschen aus Vereinen, Verbänden und Kirchen einträchtig zusammen und wollen das gleiche: "Geht nach Hause", "Aufhören!".
Mit ihren Aktionen nach dem Berlin Hellerdorfer Vorbild vom Herbst 2013 richtet sich der Protest des NPD-Kreisverbandes vordergründig gegen die geplante Sanierung und den Ausbau des Asylbewerberheimes in Bad Belzig. Im Grunde geht es ihnen, und das machten sie wiederum unmissverständlich deutlich, um die Menschen die dort untergebracht sind und werden.
Die Bürgermeisterin hat indessen das Forum gegen Rechtsextremismus und Gewalt einberufen, ein Termin, der allerdings bereits zwei Monate fest steht. Neben der Analyse der aktuellen Lage sollen Initiativen besorochen werden, mit denen die Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern verbessert und ein tolerantes Miteinander gefördert werden können.
Olaf Präger
LINKE-Stadtverordneter
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Presseservice Rathenow
Protest gegen NPD, Teil 4 auf de.indymedia.org
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