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„Erledigungszwang“ würde „Einkaufsmuße“ weichen

Leserbrief zur MAZ vom 20. August 2011/Fläming-Echo Seite 15 „Umstieg aufs Fahrrad empfohlen“

Uta Hohlfeld

In der Arbeitsgruppe „Kommunale Verkehrsplanung“ sollen Eckpunkte für die Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplanes aus dem Jahr 1993 erarbeitet werden.

Wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Verkehrsführung in der Innenstadt für die Gesamtplanung befindet sich die Arbeitsgruppe derzeit in einem Gedankenaustausch, wie insbesondere die Innenstadt für Gäste und Einwohner attraktiver werden und der Fahrzeugverkehr zugunsten der Fußgänger und Radfahrer minimiert werden kann. In diesem Zusammenhang wurden verschiedene Ideen geäußert und Varianten angedacht.

In der Tat ist eine Möglichkeit, die Parkplätze am Rand des historischen Zentrums kostenfrei zu lassen, möglichst zu erweitern  und dafür die Parkgebühren in der Innenstadt zu erhöhen, wie es auch in anderen Städten seit langem üblich ist. Favorisiert wird seitens der Fraktion Die Linke jedoch die Schaffung eines autoarmen Kurorts mit autofreien Bereichen, wie z.B. Abschnitte der Straße der Einheit und /oder auf dem Marktplatz, um die Aufenthaltsqualität in unserem schönen Stadtzentrum zu verbessern und die sehenswürdigen, sanierten Gebäude wirken zu lassen. Die Sperrung der Straße der Einheit zwischen Magdeburger Straße und Mauerstraße für den Fahrzeugverkehr (mit Festlegung von Anlieferzeiten) würde sofort den Fahrradverkehr in beide Richtungen der Straße der Einheit auf diesem Abschnitt möglich machen, wie Herr Grund bestätigte. Das wäre nicht nur für die Einwohnerinnen und Einwohner ein weiterer Anreiz, auf das Fahrrad umzusteigen, sondern auch für die Nutzer des internationalen Radweges R1 eine Möglichkeit, sowohl Hin- als auch Rückweg durch das Zentrum zu nehmen. Die Bummelmeile würde endlich Realität werden, die Auslagen der Geschäfte könnten mehr Aufmerksamkeit finden, der „Erledigungszwang“ würde der „Einkaufsmuße“ weichen, der Kaffee würde im Freien nicht mehr nach Abgasen schmecken, ein Schwätzchen wäre ohne besondere Sicherheitsvorkehrungen mittels Augenwinkel möglich und die Fahrradfahrer bräuchten keine plötzlich manövrierenden Autos mehr fürchten.

Alles eine Frage der Gewohnheit und alles keine Erfindungen der Linken sondern nur unsere langjährigen Vorstellungen in Richtung Kurstadt, die durch bestehende Studien, Gutachten bestätigt und uns allen nicht zuletzt mit den Hinweisen des Ministeriums bei der Verleihung des „Bad“ – Titels schriftlich ans Herz gelegt wurden. Natürlich müssen alle Maßnahmen im Zusammenhang betrachtet werden, damit es zum Schluss auch eine Verkehrsführung und kein Stückwerk wird. Diese sollten sich den Zielen unserer Stadt unterordnen, wie sie im Leitbildentwurf formuliert und auch durch die umfangreiche Bürgerbefragung bestätigt wurden.



Uta Hohlfeld
Vorsitzende der Fraktion „Die Linke“ in Bad Belzig


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